Quantcast
Channel: Aktuell
Viewing all articles
Browse latest Browse all 350

Regierungspräsidium Karlsruhe weist neues Naturschutzgebiet im Stadtkreis Baden-Baden aus

$
0
0

Das rund 90 Hektar große Naturschutzgebiet „Sauersbosch, Pfrimmersbach- und Märzenbachtal“ zeichnet sich durch artenreiche Wiesen, Streuobstbestände, Borstgrasrasen und Sümpfe aus. Zwei in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Arten, der Körnerbock und der Goldene Scheckenfalter, haben hier eines ihrer letzten Vorkommen. Sechs Orchideen-Arten, darunter das Breitblättrige Knabenkraut und das seltene Brand-Knaben-kraut, Sieben Fledermausarten, 25 Brutvogel-Arten, 32 Schmetterlings- und 71 Wildbienen-Arten belegen weiter die naturschutzfachliche Bedeutung des Gebiets.

Für die Regierungspräsidentin war es das dritte von ihr ausgewiesene Naturschutzgebiet seit ihrem Amtsantritt im Juni 2012. Die Stadt Baden-Baden verfügt mit dem „Neuzugang“ nun über insgesamt sieben Naturschutzgebiete. Alle Landschaften der Stadt sind nun in gut erhaltenen Schutzgebieten repräsentiert: Die Felsenlandschaft am „Battert“, die Feuchtwiesen der Rheinebene in „Bruchgraben“ und „Korbmatten“, die Wälder im „Rastatter Ried“, die „Sandheiden und Dünen bei Sandweier und Iffezheim“ und die Vorbergzone im „Markbach und Jagdhäuser Wald“. Ab heute kommen nun noch drei repräsentative und bestens gepflegte und erhaltene Wiesentäler des Schwarzwaldes hinzu.

Regierungspräsidentin Nicolette Kressl betonte die führende Stellung, die die Stadt Baden-Baden mittlerweile in der Naturschutz-Statistik einnimmt: In Baden-Baden seien ab heute 4,9 % der Fläche Naturschutzgebiet, während es im Regierungsbezirk rund 2,9 % und landesweit 2,4 % seien. Dabei käme es aber nicht in erster Linie auf die Menge, sondern auf die Qualität der Schutzgebiete an; auch hier sei Baden-Baden führend, und wenn nun noch ein Stück Nationalpark dazukommen sollte, sei Baden-Baden inoffizielle „Naturschutz-Hauptstadt“ des Landes, zumindest aber des Regierungsbezirks.

Die Regierungspräsidentin freute sich insbesondere über den hohen Stellenwert, den der Naturschutz in der Stadt hat. Der Vorschlag, diese drei Wiesentäler als Naturschutzgebiete auszuweisen, habe die ungeteilte Zustimmung der Stadtverwaltung und des Gemeinderates gefunden. Nicht zuletzt deshalb sei es auch zu praktisch ausschließlich konstruktiven Beiträgen im Zuge des Unterschutzstellungsverfahrens gekommen. Bei 1.600 beteiligten Flurstücken sei dies sehr bemerkenswert, aber offenbar sei allen Beteiligten klar gewesen, dass die Unterschutzstellung Sinn mache und auch für die Menschen Vorteile bringe: die Landschaft werde in ihrer einmaligen Schönheit erhalten, und die Naturschutzverwaltung im Regierungspräsidium und in der Stadtverwaltung sorge für die Organisation und Finanzierung der zur Erhaltung notwendigen Landschaftspflege.

Regierungspräsidentin Kressl hob hier insbesondere den Beitrag des langjährig tätigen und erfolgreichen Kreisökologen Johannes Ebert hervor: Auch im „Sauersbosch“ und den angrenzenden Tälern organisiere er seit vielen Jahren die notwendige Landschaftspflege, sorge für die Finanzierung, weise die Landwirte ein, nähme die Arbeiten ab und stünde für jede Anfrage geduldig zur Verfügung. Kein Wunder, dass den Menschen dann mit der Zeit deutlich würde, was für ein wertvolles Gebiet sie vor Ihrer Haustüre hätten. Nicolette Kressl dankte auch den im Gebiet tätigen Landwirten und stellte klar, das die heutige Ausweisung als Naturschutzgebiet die bestmögliche Versicherung für die Bereitstellung der notwendigen Landschaftspflegemittel durch das Land Baden Württemberg sei.

Die Verordnung legt fest, was zur Erhaltung der seltenen Arten und ihrer Lebensräume zu beachten ist. So müssen Besucher beispielsweise auf den Wegen bleiben und Hunde müssen an die Leine genommen werden. Die Nutzung der Grundstücke darf nicht entgegen dem Schutzzweck geändert werden. Die Errichtung baulicher Anlagen wie Zäune und Gartenhäuschen ist nicht zulässig und vor der Fällung von Hochstamm-Bäumen muss die Naturschutzbehörde konsultiert werden. Bisher rechtmäßige Nutzungen genießen Bestandsschutz. Wer sich genauer informieren will kann den Wortlauf der Verordnung auf der Homepage des Regierungspräsidiums (www.rp-karlsruhe.de) oder bei der Stadtverwaltung Baden-Baden, Fachgebiet Umwelt und Gewerbeaufsicht in der Briegelackerstr. 8 einsehen.

LocMain: 
Thema: 
News Quelle: 
Regierungspräsidium KA
Titel2: 
Heute hat Regierungspräsidentin Nicolette Kressl in Anwesenheit von Oberbürgermeister Wolfgang Gerstner, Vertretern des Gemeinderates und der Stadtverwaltung und der interessierten Öffentlichkeit die Verordnung für das Naturschutzgebiet „Sauersbosch, Pfrimmersbach- und Märzenbachtal“ unterzeichnet.
Slider: 
1
Foto_ganze_Breite: 
0

Viewing all articles
Browse latest Browse all 350