Oskar Armbruster ist vergangene Woche im Alter von 95 Jahren in Baden-Baden plötzlich verstorben. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Volksbank Baden-Baden erlag in der Nacht auf Mittwoch den Folgen eines Herzleidens, wie seine Familie jetzt bekannt gab. Armbruster hinterlässt seine Frau Maria, mit der er seit mehr als 60 Jahren verheiratet war, sowie seine in Hamburg wohnende Tochter und zwei Enkelkinder. „Leben und leben lassen“ lautete Oskar Armbrusters Motto, wie Tochter Ingrid Spengler erklärt: „Mein Vater hatte seine Ecken und Kanten, war aber ein herzensguter Mensch.“ Dass er bis ins hohe Alter selbstbestimmt sein Leben gestalten konnte, war ihm sehr wichtig und wusste er zu schätzen.
Im November 1917 als Sohn eines Bundesbahnbeamten in Biberach geboren, absolvierte Oskar Armbruster bei der Volksbank Karlsruhe eine Lehre zum Bankkaufmann. Es folgten Arbeitsdienst, Wehrmacht, Soldatendienst in Russland sowie vierjährige Gefangenschaft in Sibirien. Nach dem Krieg kam er 1958 als Karlsruher Volksbänkler an die Oos, wo er in den Vorstand der damaligen Volksbank Baden–Baden eintrat. Zehn Jahre später wurde er zum Vorstandsvorsitzenden berufen.
Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1984 entwickelte er die Genossenschaftsbank kontinuierlich weiter – insbesondere den Ausbau des Filialnetzes trieb der stets unternehmerisch denkende und handelnde Volksbank-Direktor voran. Seine Vision war immer, eine Universalbank zu schaffen. Ein wichtiger Schritt dazu war 1971 die Gründung der „actionade Reisen und Versicherungen“. Unter anderem transportierte die Volksbank-Tochter rund 20.000 Urlauber in die USA, wofür Armbruster vom New Yorker Oberbürgermeister mit dem „Goldenen Schlüssel“ der Metropole ausgezeichnet wurde.
Die Spuren von Oskar Armbruster in Baden-Baden sind vielfältig: Vorstandsmitglied beim Tennis-Club Rot-Weiss und bei der Europa-Union war er ebenso wie in den 1960er Jahren Baden-Badener Fasnachtsprinz. 1983 wurde der vielfältig ehrenamtlich tätige Armbruster, dem das Wohl der Allgemeinheit stets am Herzen lag, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der Genossenschaftsverband ehrte ihn mit der goldenen Ehrennadel des DGRV sowie mit der Raiffeisen Schulze Delitzsch-Plakette. „Oskar Armbruster hat unsere Volksbank maßgeblich geprägt und viele zukunftsweisende Weichenstellungen vorgenommen“, würdigte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Baden-Baden/Rastatt, Thomas Pörings, den Verstorbenen.
